RR Hergiswil : RC Willisau

Bei Kilbi-Stimmung vor 640 Zuschauern sahen die Napfringer lange als Sieger aus. Doch Favorit Willisau vermochte das Derby in den letzten beiden Kämpfen noch zu drehen.

In der siebten von zehn Runden der Winforce Premium League standen sich am Samstagabend zwei junge Mannschaften gegenüber. Während man bei den Gastgebern auf die nicht abkömmlichen Siegringer Martin Suppiger und Manuel Jakob verzichten musste, fehlte bei Willisau der verletzte Samuel Scherrer und der durch einen Rekurs gesperrten Bulgaren Delian Alishahi.

 Müller bleibt ungeschlagen

Für einen ersten Jubel beim hoffnungsvollen Heimpublikum sorgte Loris Müller. Er liess dem NLA-Debutanten Sebastian Schwyzer aus Grosswangen keine Chance. Beinahe für einen Überraschungscoup sorgte Toni Kurmann. Der Schwergewichtskampf war wenige Sekunden alt, als er in Schwingermanier den angreifenden Stefan Reichmuth auskonterte. Reichmuth konnte sich der Schulterniederlage nur durch Flucht in die blaue Zone entziehen. Den Schock verdaut, gewann der Willisauer Kaderringer letztlich wie erwartet durch technische Überlegenheit.

Nach ereignisarmem Auftakt punktete Mansur Mavlaev nach angeordneter Aktivitätszeit für die Gäste. Patrick Rölli fand seinerseits zurück in den Kampf, suchte den Sieg, wurde ausgekontert und verlor so höher als erwartet mit 1:3 Punkten. Der Zuger Christian Zemp brachte Hergiswil mit einem schnellen Schultersieg über Florian Bernert wieder in Führung.

David Wisler siegte vor dem Pausentee gegen Timon Zeder durch zwei Durchdreher aus der Bodenlage. Gross war der Jubel beim 25-jährige Elektriker über seinen ersten Saisonsieg. Kaum gefordert wurde der Hergiswiler Ausnahmekönner Thomas Suppiger. Reto Reichmuth füllte die Lücke der bei den Gästen dünnbesiedelten, schwereren Gewichtsklassen.

Die zwischenzeitliche 16:8-Führung der Gastgeber versprühte Zuversicht im Kräuterdorf. Doch die angereisten Grafenstädter gaben sich nicht geschlagen. Deren Leistungsträger Jonas Bossert und Tobias Portmann brachten die Löwen zurück in den Match. Raphael Kaufmann und Marco Hodel, welche als Aktivringer im RRH-Vorstand mitwirken, wehrten sich nach Kräften.

Heiniger schultert Grüter

Spannung pur herrschte vor den beiden letzten Kämpfen. Hergiswil lag noch immer in Führung. Martin Grüter versuchte einen Hüfter von Roger Heiniger zu kontert, landete dadurch so unglücklich, dass ihm die Luft wegblieb und er sich gegen die Schulterniederlage nicht mehr wehren konnte. Philippe Kunz musste im letzten Kampf gewinnen, wollten die Hergiswiler nicht punktelos aus dem Derby gehen. Der defensiv starke Mirko Studer ging in Führung und konnte diese hauchdünn über die Zeit retten.

Denkbar knapp unterliegt Hergiswil in einem stimmungsvollen, fair geführten Derby. Im Fernduell verlor Schattdorf gegen Einsiedeln mit 17:18. So bleibt den Napfringer ein letzter Funken Hoffnung allenfalls die Urner mit einem Sieg im Direktduell der letzten Runde noch abfangen zu können.

Quelle Fotos: http://www.willisauerbote.ch