Die erstmalige Finalteilnahme in der letzten Saison war der bislang grösste Erfolg der Ringerriege Hergiswil. Diesen möchte RRH-Präsident Walter Stadelmann bestätigen. Doch einfach wird es nicht.
Vor einer grossartigen Kulisse in der vollen BBZ-Halle in Willisau ging die letzte Saison für die junge Hergiswiler NLA-Mannschaft zu Ende. Auch wenn nach dem Kampf die Freiämter feierten: Es soweit geschafft zu haben, nämlich in den Final, war für die Ringerriege Hergiswil ein riesiger Erfolg. Einer, den RRH-Präsident Walter Stadelmann in diesem Jahr wiederholen möchte. „Unser Saisonziel ist ganz klar die erneute Finalteilnahme“, sagt er. „Schliesslich können wir mit unseren Zielen nicht hinter das bereits erreichte zurückstecken.“ Aber auch er weiss: Einfach wird das nicht. Denn die NLA-Spitze ist äusserst dicht. Gleich vier Mannschaften haben reelle Chancen, ganz nach vorne zu kommen. Neben Hergiswil sind dies Willisau, Freiamt und Kriessern. Freiamt kann auf ein äusserst breites und ausgeglichenes Kader zählen, Kriessern hat – ähnlich wie Hergiswil – ein junges Team mit einigen ganz starken Ringern. Willisau, das im letzten Jahr seit langem erstmals eine Medaille verpasste, erwartet Walter Stadelmann in dieser Saison wieder stärker. „Willisau hatte im letzten Jahr viel Verletzungspech. In diesem Jahr muss man den RCW wieder auf der Rechnung haben.“
Verletzungspech: Ein Thema, das in diesem Jahr für die RR Hergiswil eine Rolle spielt. Denn mit Martin Suppiger verletzte sich kurz vor der Saison einer der Leistungsträger im Team und fällt für längere Zeit aus. „Das ist natürlich sehr schade“, sagt Walter Stadelmann. „Einen Ringer wie Martin Suppiger kann man nicht einfach ersetzen. Er ist einer von jenen in unserem Team, die in der Regel jeden Kampf gewinnen.“ Ein sogenannter „100-Prozentiger“ also, wie es Stadelmann nennt. „Aber so etwas kann passieren“, sagt der RRH-Präsident. „Damit müssen wir leben. Im letzten Jahr musste Willisau auf Marco Riesen verzichten, jetzt hat es uns erwischt.“ Ob Suppiger in dieser Saison noch auf die Ringermatte zurückkehren kann, sei schwer zu sagen. „Bei einer Knieverletzung kann der Heilungsprozess ganz unterschiedlich verlaufen“, so Stadelmann.
Trotz Martin Suppigers Ausfall sind Hergiswils Chancen auf einen Spitzenrang intakt. Denn neben ihm kann das Team auf weitere ganz starke Ringer zählen. Thomas Wisler, Patrick Stadelmann und Thomas Suppiger sind nur schwer zu schlagen. Die Freistil-Spezialisten Alen Kacinari und Raphael Kaufmann sind jederzeit für Siege gut, ebenso die Schwergewichte Werner Suppiger und Willy Graber. Neben diesen – allesamt noch jungen Leistungsträger – ergänzen talentierte Nachwuchsringer das Team. „Wir haben eine ausgeglichene Mannschaft“, sagt RRH-Präsident Walter Stadelmann. „Das ist unsere grösste Stärke.“
Zwei der Hergiswiler Ringer haben in diesem Sommer so viel trainiert, wie noch nie. Patrick Stadelmann und Thomas Suppiger setzten seit diesem Jahr auch auf die internationale Karte. Beide haben sich für die anfangs September stattfindende WM qualifiziert – und fehlen damit im ersten Kampf gegen Freiamt. Das sei ärgerlich, so Walter Stadelmann. „Aber es ist heute fast unmöglich, einen Kampf zu verschieben. Die Hallen sind jeweils alle schon lange im Voraus ausgebucht. Dass die beiden während der Mannschaftsmeisterschaft ausgelaugt sein könnten und damit nicht ganz so stark wie etwa im letzten Jahr, glaubt Walter Stadelmann aber nicht. „Die beiden sind zurzeit so gut trainiert – sie müssten ihre Kämpfe eigentlich auch gewinnen, wenn sie sich nicht in Topform fühlen.“
Neben dem NLA-Team hat die Ringerriege Hergiswil in dieser Saison auch wieder eine NLB-Mannschaft. Die zweite Hergiswiler Mannschaft zeigte letzte Saison eine ganz starke Leistung, die mit dem Aufstieg belohnt wurde. Daran wollen die jungen Ringer auch eine Liga höher wieder anknüpfen.